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Afrikanische Schweinepest: Landkreis Lüneburg bereitet sich mit Übung vor

Wenn die hochansteckende Afrikanische Schweinepest (ASP) den Landkreis Lüneburg erreicht, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: Wie lässt sich der weitere Ausbruch bestmöglich verhindern? Wo ist das Kerngebiet und wie kann es eingezäunt werden? Wie läuft die Fallwildsuche ab? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigte sich Mitte des Monats (14. Und 15. Juli 2021) eine Runde aus Landkreismitarbeitenden gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertreter aus den Jägerschaften, der Landwirtschaft, der Kreisfeuerwehr, der Bundeswehr, den Kommunen sowie aus der Politik bei einer von der Verwaltung veranstalteten Tierseuchenübung. Der Tenor: Der Landkreis Lüneburg ist gewappnet für den Ernstfall.

„Die ASP hat mittlerweile die deutschen Grenzen überschritten, es gibt einen großen Ballungsraum an der deutsch-polnischen Grenze“, erklärte Jochen Gronholz vom Veterinäramt des Landkreises Lüneburg im Rahmen der Veranstaltung. „Wann genau das Virus möglicherweise unseren Landkreis erreicht, ist nicht abzuschätzen. Umso wichtiger sind aber entsprechende Vorkehrungen, um auf einen möglichen Ausbruch bei uns im Landkreis bestens vorbereitet zu sein.“ Und diese mit den Anwesenden besprochenen Vorkehrungen sehen so aus: Sobald ein Fall der ASP beispielsweise bei einem Wildschwein in der Region mit Hilfe von Blutproben bekannt wird, definieren die lokalen Fachberaterinnen und -berater ein Kerngebiet. Dieses muss im Anschluss schnellstmöglich mobil eingezäunt werden. „Um das Kerngebiet gibt es immer noch eine Pufferzone“, verdeutlicht der stellvertretende Fachdienstleiter Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung. „Der Grundgedanke ist aber natürlich, dass das infizierte Schwarzwild sich nicht außerhalb des Kerngebiets bewegt und wir sofort mit der Fallwildsuche beginnen können.“

Die Fallwildsuche übernehmen in erster Instanz Jägerinnen und Jäger. Sie suchen punktuell bestimmte Stellen im Kerngebiet ab. Parallel stehen die Auswertung von Wildkameras und die Suche an den Grenzen des Gebiets auf dem Plan. „Wenn uns nach ein paar Wochen weitere epidemiologische und wildbiologische Erkenntnisse vorliegen, wird der mobile Zaun durch einen festen ersetzt. Dann beginnt der nächste Schritt in der Fallwildsuche“, sagt Jochen Gronholz. Organisierte Trupps laufen dann das Kerngebiet unter anderem mit speziell ausgebildeten Kadaverspürhunden von innen nach außen systematisch ab. Auch mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen stehen für den Einsatz bereit. „Die anschließende Bergung von Tierkadavern übernimmt zunächst ein mehrköpfiges, geschultes Team aus dem Veterinäramt. Dabei bekommen wir aber auch Unterstützung weiterer angelernter Helferinnen und Helfer aus den Samtgemeinden, später durch festeingestelltes Personal.“

Für die Bergungsarbeiten steht unter anderem ein Geländefahrzeug samt Anhänger des kreiseigenen Betriebs Straßenbau und -unterhaltung zur Verfügung. Der Kadaver eines mit der ASP-infizierten Schweins muss aber nicht nur abtransportiert, sondern auch hygienisch korrekt entsorgt werden. „Um die ASP einzudämmen, wird eine Kadaververwahrstelle benötigt. Je nach Situation müssen wir dann schauen: Arbeiten wir mit festen Annahmezeiten oder brauchen wir eine Notfall-Erreichbarkeit?“, verdeutlicht Jochen Gronholz.

All diese Punkte wurden im Rahmen der zweitägigen Tierseuchenübung durchgegangen und zum Teil auch konkret geprobt. Das Ergebnis wertet der Landkreismitarbeitende als Erfolg. „Durch die Simulation einer Fallwildbergung und den Austausch mit allen Beteiligten haben wir wieder sehr viele Erkenntnisse gewonnen. Falls die ASP den Landkreis erreicht, ist es wichtig, dass wir hier in der Region als Einheit agieren und so schnell es geht handeln.“

Zum Hintergrund der Aktion: Die Afrikanische Schweinepest ist ein Virus, an dem nur Haus- und Wildschweine erkranken. Der Verlauf ist für die Tiere jedoch meist tödlich, was für die Landwirtschaft schwerwiegende Folgen haben kann. Die Übertragung erfolgt meist über bereits verendete Tiere. Deshalb ist die Fallwildsuche enorm wichtig, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Informationen zur Afrikanischen Schweinepest gibt es auch im Internet unter www.landkreis-lueneburg.de/asp.


Bericht: William Laing, Pressestelle LK Lüneburg
Bild: LK Lüneburg
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