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Action anstatt Shopping - Feuerwehr-Großübung in Himmelpfortens Zentrum

Ungewöhnlich viele Männer in Feuerwehr-Einsatzkleidung eilten am vergangenen Samstagvormittag zum Geschäftshaus Heller-Gerken in der Bahnhofstraße in Himmelpforten.

Das Modehaus hatte mehr als 40 Jahre weibliche Kundschaft mit festlicher Abendgarderobe ausgestattet und sich einen hervorragenden Ruf auf diesem Gebiet geschaffen.

Als Magnet für das männliche Blaulicht-Klientel war es bisher eher wenig in Erscheinung getreten.

Das änderte sich schlagartig nachdem sich der Himmelpfortener Feuerwehrmann Carsten Heins wieder einmal auf seine zumeist verborgenen Fähigkeiten als Action-Regisseur besonnen hatte und das Modehaus vor Kurzem seine Pforten für immer geschlossen hatte.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit und Eigenschaft als Familienvater ist Carsten Heins in der Freiwilligen Feuerwehr Himmelpforten aktiv und ist bereits in der Vergangenheit als Planer für Feuerwehr-Großübungen auffällig geworden.

Diesmal hatte er sich ein Drive-In Drama im ehemaligen Modehaus mit anschließendem Feuer ausgedacht.

Inspiriert durch Meldungen in Presse und Fernsehen über Autos, die unkontrolliert in Läden und Geschäftsräumen landen, weil Fahrzeuglenker Gas und Bremse verwechseln oder medizinische Notfälle erleiden, wurde ein Fahrzeug mit zwei eingeklemmten Insassen direkt im Eingangsbereich des vormaligen Modehauses platziert.

Darüber hinaus stand vor dem Gebäude auf dem Parkstreifen ein Radlader unter dem eine Person, in diesem Fall eine Übungspuppe, eingeklemmt war.

Das Auto hatte durch die Kollision mit dem Gebäude ein Feuer verursacht, so daß die Fahrzeuginsassen und die Personen, die sich im Gebäude befanden, vor den Flammen gerettet werden mussten, lauteten die Meldungen mit denen die alarmierten Feuerwehren konfrontiert wurden.

Um 10.23 Uhr begann die Übung mit der Alarmierung der Ortsfeuerwehren Breitenwisch, Burweg, Düdenbüttel, Hagenah, Hammah, Himmelpforten, Kranenburg, Mittelsdorf und Oldendorf.

Die Bahnhofstraße wurde für die Dauer der Übung zwischen dem Kreisverkehr an der Hauptstraße und der Einmündung zur Mühlenstraße gesperrt, so daß sich die Einsatzkräfte vom Straßenverkehr ungefährdet am Übungsobjekt betätigen konnten.

Die Aufgaben für die Übungsteilnehmer waren vielfältig.

Rettung von zwei Personen aus dem verunfallten Fahrzeug, das in der Vorderfront des Gebäudes feststeckte, Anheben des Radladers um eine eingeklemmte Person zu befreien, Zugang zu den Räumen im Haus schaffen, Aufbau von Löschwasserleitungen und Brandbekämpfung im Gebäude, Menschenrettung und Versorgung von verletzten Personen.

Der Übungsplaner hatte erfahrene und tatkräftige Mitstreiter für seine Katastrophen-Inszenierung bekommen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr Wiepenkathen und das DRK-Team Realistische Notfalldarstellung Stade sorgten für ein äußerst realistisches Übungsszenario.

An den Fenstern im Obergeschoß des Gebäudes standen Personen, die um Hilfe riefen und ebenso wie die zwei eingeklemmten Auto-Insassen einen schwer verletzten Eindruck machten.

Stress für die alarmierten Einsatzkräfte, die schnell entscheiden mussten, wie die verschiedenen Notsituationen einzuordnen sind und wer an welcher Stelle zuerst eingreifen muss.

Haustüren wurden mit schwerem Gerät geöffnet, um den Helfern einen Zugang zum Innern des Hauses zu verschaffen.

Gleichzeitig wurde das Unfall-Auto mit hydraulischem Gerät bearbeitet, um die verletzten Insassen zu retten während der Radlader angehoben werden musste um eine eingeklemmte Übungspuppe zu befreien.

Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner legten Atemschutzgeräte an und rückten ins Gebäude vor aus dem starker Rauch verursacht durch Nebelmaschinen quoll.

Scheinbar unaufhörlich wurden Verletzte, die durch täuschend echt gestaltete Wunden gekennzeichnet waren, gerettet und im Freien von den Einsatzkräften der sogenannten AED-Gruppen an einem Sammelplatz medizinisch versorgt und betreut.

Sogar eine Notfallseelsorgerin stand für seelischen Beistand zur Verfügung.

Nach etwa 90 Minuten neigte sich die Übung dem Ende entgegen.

Insgesamt waren etwa 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren und vom DRK an dieser Großübung beteiligt.

Zahlreiche Zuschauer konnten hautnah miterleben, wie Einsätze von ehrenamtlichen Feuerwehrkräften bei der Brandbekämpfung, Menschenrettung und bei technischen Hilfeleistungen ablaufen.

Neben der Möglichkeit straffrei Fotos von einem Feuerwehreinsatz zu machen, nutzten einige Mitbürger am Rande die Möglichkeit Fragen zu stellen oder sich in einem Fall der Feuerwehr als medizinische Ersthelferin anzubieten.

Vereinzelt gab es Kritik dafür, dass es zu Behinderungen für Kunden durch den gesperrten Straßenabschnitt und eingeschränkte Parkplatzmöglichkeiten gekommen war.

Die beteiligten Feuerwehren baten um Verständnis für die gestörten Einkaufsmöglichkeiten während dieser Übung.

Die Möglichkeiten derartige Großübungen an und in geeigneten Objekten durchzuführen, ergeben sich relativ selten.

Der Dank der Feuerwehr geht an die Geschäftsleute und besonders an den Immobilieneigentümer, der das Gebäude, das einem Neubau weichen soll, zur Verfügung stellte.

Die gewonnenen Erkenntnisse über das Ergebnis dieser sogenannten Alarmübung werden gesammelt und fließen in die Optimierung der Abläufe zukünftiger Feuerwehreinsätze.

Das Ergebnis der verbesserten Feuerwehrarbeit der Ehrenamtlichen soll am Ende allen Mitbürgern und Menschen in Not zu Gute kommen.

Nach einigem Nachdenken werden auch kritische Stimmen zu dem Ergebnis kommen, daß ein eingeschränktes Shopping-Erlebnis an einem Samstagvormittag eher zu verschmerzen ist als eine Feuerwehr, die nicht genug vorbereitet ist, um ihren vielfältigen Pflichten zum Wohle der Allgemeinheit zu jeder Tages- und Nachtzeit professionell nachkommen zu können.

Unter diesem Aspekt freut sich vielleicht nicht nur der Feuerwehr-Planer auf das nächste Katastrophen-Szenario in Form einer großen Feuerwehr-Übung.

Fotos:

Foto 1: Rettungsarbeiten am Auto, das im Eingangsbereich des Modehauses steckt.

Foto 2: Feuerwehr und „Verletzte“ von der DRK-Einheit Realistische Notfalldarstellung Stade

Foto 3: Am Modehaus-Übungsobjekt in Himmelpforten










Ort: Bahnhofstraße 7 in Himmelpforten.


Bericht: Rolf Hillyer-Funke, Pr.Beauftr.FF SG Oldendorf-Himmelpforten
Bild: Rolf Hillyer-Funke, Pr.Beauftr.FF SG Oldendorf-Himmelpforten



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