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Hygiene mit Konzept: Praxisbeispiele für den Schutz vor Schadstoffen

„Sauber ist gesund – Schutz vor Schmutz im Feuerwehrdienst“, so lautete im Jahr 2019 die Überschrift des Titelbeitrags einer Ausgabe unserer Schrift "FUK-Dialog". Seit vielen Jahren ist der Schutz vor Schadstoffen, die gesundheitsgefährdend und sogar krebserzeugend sind, ein Schwerpunkt unserer Präventionsarbeit. Und das Thema ist längst an der Basis angekommen. Hygienekonzepte wurden ausgearbeitet und werden mittlerweile in vielen Feuerwehren gelebt. Die Redaktion des FUK-Dialogs hat zwei Wehren besucht und stellt in diesem Beitrag vor, welche Hygienekonzepte zur Anwendung kommen. In den Feuerwehreinsatz zu gehen, heißt Gefahr zu laufen, mit allen möglichen gefährlichen Stoffen in Kontakt zu kommen.

Dabei treten Schmutz, Verbrennungsrückstände, Keime, Gifte und krebserregende Substanzen in fester, flüssiger oder gasförmiger Form auf. Die Stoffe werden z.B. eingeatmet, können sich auf der Haut ablagern oder gelangen durch Wunden bzw. Nahrungsaufnahme in den Körper. Die Entwicklung von Maßnahmen, um Feuerwehrleute besser davor zu schützen und die Verschleppung von Schmutz und Schadstoffen in saubere Bereiche zu vermeiden, ist in den vergangenen Jahren intensiviert worden.

Aus Maßnahmen wird ein Hygienekonzept

Zum Schutz vor Schadstoffen kommen verschiedene Strategien zur Anwendung: Persönliche Schutzausrüstung und -kleidung, Atemschutzgeräte, bauliche und organisatorische Maßnahmen gehören dazu. Einzelne Maßnahmen werden miteinander verzahnt, in dem Hygienekonzepte erstellt und umgesetzt werden. Was kann man sich darunter vorstellen? Zum Beispiel schützt die Einsatzschutzkleidung die Feuerwehrangehörigen, wenn sie diese vollständig und richtig tragen, vor Schmutz und Schadstoffen. Wird diese Kleidung bei einem Brandeinsatz getragen und ist Brandgasen, Ruß und Schmutz ausgesetzt, muss eine Verschleppung der Schadstoffe in saubere Bereiche verhindert werden. Die Feuerwehrangehörigen müssen die Möglichkeit erhalten, die verschmutzte Kleidung fachgerecht abzulegen und Körperhygiene zu betreiben. Zudem müssen Wechselsachen zur Verfügung stehen. Um diese Abläufe zu gewährleisten, bedarf es gut durchdachter Hygienekonzepte. Wir stellen nachfolgend zwei Praxisbeispiele vor, die in einer Kleinstadt und in einer Landgemeinde Anwendung finden. Beide Beispiele zeigen, wie aus einer Verzahnung von Maßnahmen gute Konzepte geworden sind.



Gerätewagen PSA / Hygiene

Die Freiwillige Feuerwehr von Geesthacht, einer Kleinstadt direkt an der Elbe am südlichen Rande Schleswig-Holsteins, hat im Jahr 2022 einen besonderen Gerätewagen (GW) in Dienst gestellt. Der GW PSA / Hygiene rückt seitdem in erster Linie bei Brandeinsätzen aus und trägt mit seiner Ausstattung zum Gesundheitsschutz der Einsatzkräfte bei. PSA steht dabei für Persönliche Schutzausrüstung, Hygiene für Einsatzhygiene im Sinne des Schutzes der Feuerwehrleute vor Schadstoffen. Konzipiert wurde das Fahrzeug von einer Arbeitsgruppe rund um Thomas Marbes. Der Geesthachter Feuerwehrmann hatte sich viele Gedanken gemacht, wie sich ein Hygienekonzept praktikabel umsetzen lässt. Ergebnis ist ein Fahrzeug mit Kofferaufbau auf einem 5 Tonnen Fahrgestell, das mit zwei Einsatzkräften besetzt wird. An die Einsatzstelle bringt der GW alles, was benötigt wird, um Feuerwehrangehörige von Schadstoffen z.B. nach einem Brandeinsatz zu dekontaminieren und sie hinterher mit Ersatzkleidung zu versorgen.

Schwarz-weiße Einbahnstraße

Das Konzept erläutert Thomas Marbes wie folgt: „Kommt es zu einem Brandeinsatz, bei dem Feuerwehrleute Schadstoffe wie etwa Brandrauch abbekommen, setzen wir unseren GW ein. Ziel ist, das Fahrzeug an der Einsatzstelle innerhalb weniger Minuten betriebsbereit zu machen – im Prinzip bevor die ersten Trupps aus dem Atemschutzeinsatz herauskommen.“ Dabei geht es immer in eine Richtung, gemäß dem Einbahnstraßenprinzip. Außen erfolgt als erstes eine Reinigung von grobem Schmutz, für die Bürsten und Wasser zur Verfügung stehen. Dafür gibt es im GW einen Wasservorrat und eine Pumpe zur Druckerhöhung. Nach der Ablage von Helm und Atemschutzgerät gehen die Einsatzkräfte hinein in den ersten Teil des Fahrzeuges, den „Schwarz- Bereich“, in dem das Ausziehen der Schutzkleidung erfolgt. Die verschmutzte Kleidung kommt in einen Wurfschacht und landet in einer luftdichten Verpackung. Dieser Vorgang wird auf einem Whiteboard dokumentiert, um den Weg der Bekleidungsstücke im Wäschereizyklus nachvollziehen zu können. Anschließend können die Feuerwehrangehörigen an einem Waschbecken erste Hygienemaßnahmen, wie das Waschen von Kopf, Hals und Armen, durchführen.


Ab in die sauberen Klamotten

Nach Ablegen der schmutzigen Kleidung und der Körperreinigung geht es durch eine Schiebetür in den zweiten Teil des Fahrzeuges, den sauberen „Weiß-Bereich“. Dieser ist ebenfalls als Umkleideraum angelegt. Vorsortiert nach Größen stehen Anzüge (sogenannte „Panzerkombies“) und saubere Schutzkleidung zur Verfügung. Die Innenbereiche des GW sind beheizbar, so dass sich die Einsatzkräfte warm und trocken umziehen können. Nach erfolgtem Wechsel der Kleidung wird der Fahrzeugaufbau durch die Tür auf der Rückseite verlassen. Während des Kleidertausches erfolgt außen am Fahrzeug die händische Grobreinigung der Helme und der Stiefel. Für den Außenbereich ist als Wetterschutz eine elektrisch ausfahrbare Markise vorhanden.

Je nach Bedarf wird ein Panzerkombie oder neue Einsatzschutzkleidung angezogen. Wird die neue PSA angelegt, muss nur noch der Helm und Stiefel in Empfang genommen werden und die Ausrüstung ist wieder komplett. Anderenfalls erfolgt die Fahrt im Panzerkombie ins Feuerwehrhaus, wo Duschmöglichkeiten für die gründliche Körperhygiene vorhanden sind. Die verschmutzten Anzüge können indes seitlich von außen in Säcke verpackt aus dem Wurfschacht entnommen und einer professionellen Reinigung zugeführt werden. Im GW sind Stromversorgung, Heizung und Warmwasser vorhanden. „Das Fahrzeug haben wir selbst für unsere Belange bei der FF Geesthacht konzipiert und in Auftrag gegeben“, erklärt Thomas Marbes. „Etliche Feuerwehren der sogenannten Mittelstädte (Einwohnerzahl zwischen 20.000 und 100.000) sind bereits auf unser Konzept aufmerksam geworden und haben sich vor Ort informiert“, berichtet er stolz. Es kann also gut sein, dass es in Kürze Nachahmer gibt und weitere GW PSA/Hygiene in Dienst gestellt werden.


Lösung für den ländlichen Raum

Nachahmer kann man sich auch für das Konzept der Gemeindefeuerwehr Süsel nur wünschen. Die Gemeinde im Landkreis Ostholstein hat neun Ortswehren. Das bei Feuerwehren in ländlichen Strukturen ein Hygienekonzept funktionieren kann, beweist Rolf Müller, Gemeindewehrführer in Süsel: „Wichtig ist, dass es in der Praxis passt, dann ist es auch gut anzuwenden“, erklärt er. Seine Gemeindefeuerwehr beschaffte im Jahr 2020 einen Anhänger „Einsatzstellenhygiene“. Das Gefährt auf einem 1,8 Tonnen Fahrgestell wurde in Eigenleistung und durch einen Fachbetrieb ausgebaut. „In den Einsatz gebracht wird der Anhänger durch die Ortsfeuerwehr Röbel, gezogen durch ein Mannschaftstransportfahrzeug“, erklärt Gemeindewehrführer Rolf Müller und fügt hinzu. „Alarmiert wird die Einheit grundsätzlich ab dem Einsatzstichwort Brand 2, was bedeutet, dass auf jeden Fall Trupps unter Atemschutz im Einsatz sind“.

Ausrüstung auf Anhänger „Einsatzstellenhygiene“

Auf dem Anhänger verlastet sind alle Ausrüstungsgegenstände, die für die Durchführung eines Hygienekonzeptes direkt an der Einsatzstelle benötigt werden: Zwei Schnelleinsatzzelte werden zu Beginn des Einsatzes aufgebaut und dienen als Schwarz-und Weiß-Bereich. Wie in Geesthacht auch, durchlaufen die Einsatzkräfte die Zelte im Einbahnstraßenprinzip. Im ersten Zelt erfolgt das Ablegen der verschmutzten Kleidung und das Verpacken in Säcke. Ein mobiler Waschtisch steht für die ersten Reinigungsmaßnahmen zur Verfügung. Ein mitgeführter Stromerzeuger produziert die nötige Energie für Licht und Wärme in den Zelten.

Im zweiten Zelt können saubere Trainingsanzüge angezogen werden, die in unterschiedlichen Größen vorgehalten werden. Beide Hygienekonzepte, in Geesthacht und in der Gemeinde Süsel, setzen auf Gummisandalen als Schuhwerk nach dem Anlegen der sauberen Kleidung. „Wir haben die Sandalen extra in leuchtendem Pink beschafft, damit sie garantiert wieder zurückgebracht und nicht heimlich verschwinden“, begründet Thomas Marbes mit einem Augenzwinkern die außergewöhnliche Farbauswahl der Sandalen bei der FF Geesthacht.

Übrigens: Sind die Hygienemaßnahmen erfolgt, stehen bei beiden Konzepten Snacks wie Energieriegel und Getränke zur Verfügung, um die Leistungsfähigkeit bei längeren Einsätzen zu erhalten.


Sensibilisierung ist wichtig

Gemeindewehrführer Rolf Müller erläutert, wie die Beschaffung des Anhängers „Einsatzstellenhygiene“ in der Gemeinde Süsel vonstatten ging: „Wichtig ist, dass man vor Ort für das Thema sensibilisiert. Dies betrifft die Gemeinde als Träger der Feuerwehr, die Führungskräfte und die Mannschaft. Dass wir auf dem Gebiet der Einsatzstellenhygiene etwas tun wollen, war uns umso mehr bewusst, nachdem wir uns einen Fachvortrag über Krebsrisiken durch Schadstoffe bei Feuerwehreinsätzen angehört hatten. Dabei war auch der Bürgermeister anwesend, der sofort mit im Boot war. Feuerwehr und Bürgermeister waren sich einig, dass Maßnahmen ergriffen werden sollen. Alsomachten wir uns an die Planung unseres Konzeptes“, berichtet Müller.

Das Projekt „Anhänger Einsatzstellenhygiene“ nahm Gestalt an. Die Kosten für Fahrgestell, Ausbau und Ausrüstung haben sich die Gemeinde und der Förderverein der Feuerwehr geteilt. Für die Gebrauchsgüter und die laufenden Kosten kommt die Gemeinde auf. „Heute kommen die Wehren aus der Umgebung, um sich unser Konzept anschauen. Vielleicht gibt es ja bald Wehren, die Ähnliches wie wir vorhaben und umsetzen“, freut sich Rolf Müller über die Resonanz. Kosten in nicht unerheblicher Höhe hatte natürlich auch die Stadt Geesthacht für den neuen Gerätewagen zu stemmen. „Eine Investition für einen sicheren und gesunden Einsatzdienst unserer Feuerwehrangehörigen, die wir sehr zu schätzen wissen“, lobt Thomas Marbes die Initiative der Stadt Geesthacht zur Beschaffung des Fahrzeuges.

Sauber und gesund bei der Einsatznachbereitung

Ein Konzept zur Hygiene sollte auch eine Einsatznachbereitung im Sinne des Gesundheitsschutzes im Fokus haben. Ein Feuerwehreinsatz ist nicht vorbei, wenn die Schläuche zusammengerollt und verstaut worden sind. Generell gilt, dass möglichst wenig Schmutz der Einsatzstelle das Feuerwehrhaus erreichen sollte. Mit Schmutz und Schadstoffen kontaminierte Gegenstände gehören bei der Rückfahrt absolut nicht in die Mannschaftskabine! Der Schutz der Feuerwehrangehörigen bei Reinigungsmaßnahmen an Ausrüstung, Gerät und Schutzkleidung ist generell gefordert und muss gegebenenfalls auch bei der Einsatznachbereitung erfolgen.

Dazu gehört beispielsweise, dass die Reinigung und Pflege der Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge in einem definierten Schwarz-Bereich des Feuerwehrhauses stattfindet. Die an der Einsatzstelle verpackte, mit Schadstoffen belastete Schutzkleidung muss einer professionellen Wäsche und Pflege zugeführt werden. Gegebenenfalls muss es einen definierten Bereich oder Raum geben, in dem die (Zwischen-) Lagerung der Gegenstände erfolgen kann. Beim Handling schadstoffbelasteter Ausrüstung kann es erforderlich sein, PSA wie z.B. eine partikelfiltrierende Maske, Handschuhe und Schutzkleidung zu tragen. Sind die Reinigungsmaßnahmen beendet und die Einsatzbereitschaft ist wiederhergestellt, müssen wiederum gegebenenfalls Hygienemaßnahmen bei den zur Nachbereitung eingesetzten Kräften erfolgen.



Dokumentation ist Pflicht, keine Kür

Für den Fall, dass Feuerwehrangehörige etwa mit krebserzeugenden Stoffen in Berührung gekommen sind, ist auch die Dokumentation Teil der Nachbereitung. Dazu kann auch der Kontakt mit Brandrauch gehören, wie er z.B. bei einem Innenangriff in einem Gebäude stattfinden kann. Brandrauch enthält bekanntermaßen viele krebserzeugende Stoffe. In solchen Fällen ist dies keine Kür, sondern Pflicht.§ 14 Abs. 3 der Gefahrstoffverordnung (GefStoff-VO) schreibt in Verbindung mit § 2 der UVV „Grundsätze der Prävention“ (DGUV Vorschrift 1) vor, dass diese Expositionen in einem Verzeichnis zu dokumentieren sind.

Dieses sogenannte Expositionsverzeichnis muss durch die Stadt bzw. Gemeinde als Unternehmerin bis zu 40 Jahren aufbewahrt werden und ist den betroffenen Feuerwehrangehörigen als Auszug mit den sie betreffenden Angaben auf Verlangen auszuhändigen. Die Erfassung der Exposition und die lange Aufbewahrungszeit dienen dazu, auch nach Ablauf eines sehr langen Zeitraumes einen Zusammenhang zwischen einer auftretenden Erkrankung und dem Feuerwehrdienst erkennen zu können. Wichtig ist dies beispielsweise für Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Falle einer später eintretenden Berufskrankheit, denn bestimmte berufsbedingte Krebsarten haben sehr lange Latenzzeiten und brechen erst Jahrzehnte nach einer Exposition aus.

Kostenlose Angebote für ein Expositionsverzeichnis

So ein Expositionsverzeichnis braucht niemand neu erfinden, denn es gibt kostenlose Angebote wie die „Zentrale Expositionsdatenbank“ (ZED) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Diese garantiert eine rechts- und datenschutzkonforme sowie sichere Verwaltung und Aufbewahrung der Expositionsdaten über 40 Jahre. Den Zugriff auf die Datenbank hat der Träger des Brandschutzes, die Aushändigung eines Datenauszuges an die Feuerwehrangehörigen erfolgt auf schriftliche Anforderung. Den Zugang findet man unter dem Link im Kasten am Ende des Artikels.

Auf der Webseite der Datenbank gibt es auch eine Testversion zum Ausprobieren. Eine weitere Vorlage für ein Expositionsverzeichnis bietet die sogenannte „KoAtEx-Dok“. Damit können „zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden“, denn „KoAtEx-Dok“ ermöglicht eine Expositionsdokumentation gemeinsam mit dem Atemschutznachweis gemäß Feuerwehr-Dienstvorschrift 7 „Atemschutz“. Wo die „KoAtEx-Dok“ heruntergeladen werden kann, verrät ebenfalls der Kasten am Ende des Beitrags. Die Vorlage eignet sich auch für eine erste schnelle Erfassung („Kladde“), die dann in das Expositionsverzeichnis und ein Feuerwehrverwaltungsprogramm übertragen werden kann. Da die Dokumentation im Verantwortungsbereich des Unternehmens liegt und um die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, wäre es z.B. denkbar, dass diese Aufgabe durch eine hauptamtliche Kraft innerhalb der Gemeindeverwaltung wahrgenommen wird.


Verantwortung klar geregelt

Auch wenn viele Initiativen zur Prävention von den Feuerwehren ausgehen, so sind es doch die Städte und Gemeinden als Unternehmerin, bei denen in Sachen Arbeits- und Gesundheitsschutz bei der Feuerwehr die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister „den Hut aufhaben“, sprich die Verantwortung tragen. Diese Verantwortung wird für alle getragen, die in und für die Kommune tätig sind – egal ob als Angestellte oder Ehrenamtliche. Sind Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Feuerwehrangehörigen zu treffen, müssen dafür auch die erforderlichen finanziellen Mittel bereitgestellt werden – beispielsweise für zusätzliche Einsatzschutz- (Ersatz-)kleidung oder Umbauten am Feuerwehrhaus, um Hygienemaßnahmen zur ermöglichen.

Einer Diskussion, die dabei manchmal aufkommt, muss eine deutliche Absage erteilt werden: Es gibt kein Ranking im Arbeitschutzniveau, das von der Größe der Feuerwehr und den Einsatzzahlen abhängt. So sollte auch in einer kleinen Ortsfeuerwehr wenigstens eine Duschmöglichkeit für die Einsatzkräfte vorhanden sein. Übrigens beraten die Feuerwehr-Unfallkassen gerne umfassend bei der Suche nach passenden und angemessenen Lösungen bei baulichen Veränderungen der Feuerwehr.

Hygienekonzepte bei immer mehr Wehren

Zusammenfassend kann festgestellt werden: Viele Feuerwehren und Gemeinden haben sich bereits Gedanken gemacht und Hygienemaßnahmen umgesetzt. Dass sich gute Konzepte bei den Feuerwehren etablieren lassen, zeigen nicht nur die genannten Beispiele aus Geesthacht und Süsel. Bereits in unserer FUK-Dialog Ausgabe von 2019 mit dem Titel „Schutz vor Schmutz“ wurde die Freiwillige Feuerwehr Bad Segeberg vorgestellt, die die Einsatzstellenhygiene mit einem kleinen Wechselladerfahrzeug seit einigen Jahren vorbildlich durchführt. All diese guten Praxisbeispiele zeigen auf, wie gut es funktionieren kann.

Wir stellen solche vorbildhaften Lösungen gerne vor und leisten unseren Anteil, in dem wir fachliche Beratung und Materialien anbieten. Im günstigsten Fall können einfache Maßnahmen ohne größere Investitionen schon viel bewirken, siehe z.B. „Tipps für die Praxis“ im roten Kasten. Sprechen Sie Ihre zuständige Feuerwehr- Unfallkasse gerne an!


Bild 1: Katharina von Goeckingk von der FF Geesthacht zeigt die Funktionsweise des GW PSA/Hygiene: Eine Grobreinigung und das Ablegen von Helm und Stiefeln erfolgen draußen, danach geht es ins Fahrzeuginner in Einbahnstraßenprinzip. (Bild: Christian Heinz / HFUK Nord)

Bild 2: Im sogenannten "Panzerkombi" verlässt Katharina von Goeckingk den "Weiß-Bereich" an der Rückseite des GW. (Bild: Christian Heinz / HFUK Nord)

Bild 3: So sieht das Konzept der Einsatzstellenhygiene der Gemeindefeuerwehr Süsel im einsatzfertigen Zustand aus. Alle Komponenten des Anhängers wurden komplett aufgebaut.


Bericht: Christian Heinz, HFUK Nord
Bild: HFUK Nord und FF Süsel



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