49 Jahre ist es her, dass bei einer schrecklichen Waldbrandkatastrophe tausende von Hektar Wald in Niedersachsen zerstört wurden. Bei Meinersen starben fünf Feuerwehrkameraden aus Fallersleben und Hohenhameln in den Flammen.
Am Sonnabend kamen weit über hundert Feuerwehrleute aus Hohenhameln und Fallersleben sowie aus der Samtgemeinde Meinersen zusammen, um an diese Katastrophe zu erinnern. Friedrich Wandschneider, Ehrenortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Fallersleben, ließ in seiner Rede die Tage aus dem August 1975 Revue passieren.
Der Sommer war ungewöhnlich heiß und so gut wie ohne Niederschlag. Dazu kam eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit. So konnte sich ein östlich von Meinersen entstandener Waldbrand aufgrund böiger Winde schnell ausbreiten.
Am 10. August kurz nach 13 Uhr erhielten die Feuerwehren Lengede, Hohenhameln und Fallersleben von der Einsatzleitung den Auftrag, im Wald ostwärts von Meinersen das Feuer zu bekämpfen. Das Tanklöschfahrzeug aus Fallersleben hielt auf der Verlängerung des Leiferder Weges und 600 Meter vom Waldrand entfernt und bekämpften das Bodenfeuer und den Vegetationsbrand.
Zu der Zeit sei es fast windstill gewesen, die Brandbekämpfung lief ganz normal. In dem Brandabschnitt gab es eine Monokultur in Form eines Kieferbestandes. Schlagartig sprang das Feuer auf die Kiefernadeln des Gehölzes über und entfachte eine unbändige Naturgewalt. Unter orkanartigem Rauschen, Jaulen, Knacken und Brausen brach ein Feuersturm los.
Innerhalb kürzester Zeit hatte sich ein Wipfelfeuer entwickelt, dass von böigen Winden getrieben über die Köpfe der Einsatzkräfte hinwegrollte. Die fünf Feuerwehrleute hatten keine Chance, diesem Inferno zu entkommen. Der Brandmeister Helmut Wille (48 Jahre), die Hauptfeuerwehrmänner Gerhard Schlie (28 Jahre) und Kurt Fischer (24 Jahre) aus Fallersleben sowie die Feuerwehrmänner Hartmut Oelkers (16 Jahre) und Otto- Oskar Könneker (30 Jahre) aus Hohenhameln haben Ihr Leben im Kampf gegen die Flammen gegeben.
„Dieser tragische Unglücksfall mahnt uns alle, dass unsere Ausbildung und Schulung uns keinen absoluten Schutz vor Unfällen bietet“, so Wandschneider. „Mögen Sie alle in der Zukunft immer gesund von Ihren Einsätzen zurückkommen“, schloss er seine Rede.
Abordnungen der drei Feuerwehren aus Fallersleben, Hohenhameln und Meinersen sowie der Samtgemeinde Meinersen legten an dem Ehrenmal Gestecke für die fünf Feuerwehrleute nieder. Der Feuerwehr- Musikzug Ahnsen- Meinersen untermalte die Gedenkveranstaltung mit ihrer Musik. Im Anschluss lud die Meinerser Feuerwehr zu einer Nachbesprechung in das Meinerser Feuerwehrhaus ein.
Bericht: Carsten Schaffhauser, Presse-u.ÖA FF SG Meinersen
Bild: Carsten Schaffhauser, Presse-u.ÖA FF SG Meinersen